PRESSEMITTEILUNG

Viersener Grüne kritisieren neues Gewerbegebiet an der Süchtelner Straße – unnötige Belastungen für Kinder und Natur

Äußerst kritisch reagiert die Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN auf den Beschluss des Viersener Stadtrats, eine Ackerfläche an der Süchtelner Straße in ein Gewerbegebiet umzuwandeln. Die Pläne der Verwaltung, unmittelbar neben einer neu errichteten Kindertagesstätte bis zu zehn Meter hohe Hallen für zwei Gewerbebetriebe zu errichten, wurde am Dienstag von einer Mehrheit aus CDU, SPD, FDP und AfD beschlossen.

Der Sprecher der Grünen Fraktion, Jörg Eirmbter-König, äußerte seine Enttäuschung über die Entscheidung:

„Alle hatten Bauchgrummeln, auch diejenigen, die dafür gestimmt haben. Diese Fläche am Ortsrand grenzt unmittelbar an eine Kindertagesstätte und an Wohnbebauung. Man muss sich schon fragen, wer auf die Idee gekommen ist, das Entrée von Alt-Viersen mit weiteren Gewerbehallen zu ‚verzieren‘. Es ist mir auch ein Rätsel, warum sich andere Fraktionen trotz der Bedenken, die sie selbst noch am Montag im Ausschuss für Stadtentwicklung formuliert hatten, letztlich für eine Zustimmung entschieden haben. Allerdings sprechen elf Gegenstimmen im Stadtrat eine deutliche Sprache. Selten sind Planungsvorhaben so umstritten. Wir unterstützen die Anstrengungen der Verwaltung, passende Flächen für die Gewerbebetriebe zu finden. Allerdings sollten wir erst einmal die Potenziale ausschöpfen, die uns das Re-Development von Alt- und Brachflächen bietet, bevor wir Betonhallen auf Äcker und Wiesen setzen.“

Maja Roth-Schmidt, Fraktionsvorsitzende, betont die Umweltauswirkungen:

„Die Versiegelung und Bebauung von Ackerflächen verschärft die Umweltsituation vor Ort erheblich. Hier wird der Siedlungsraum ohne Not weiter ausgedehnt. Dabei spielen auch Äcker und Wiesen eine große Rolle für die Biodiversität. Sie schützen vor Überschwemmungen bei Starkregen und kühlen die Luft in Hitzephasen. Es wäre schön, wenn sich diese Erkenntnis auch in Viersen endlich einmal in praktische Politik umsetzen ließe.“

Anwohnerinnen und Anwohner hatten in einer umfangreichen Stellungnahme bereits ihre massive Kritik an der Planung zum Ausdruck gebracht, die mangelnde Transparenz und die unzureichende Berücksichtigung öffentlicher Bedenken bemängelt. Insbesondere die Nähe zur Kindertagesstätte und die daraus resultierende Beeinträchtigung der Lebensqualität wurden stark kritisiert.