Die Fraktion BÜNDNIS 90 / DIE GRÜNEN beantragt, für den Straßenabschnitt der Süchtelner Straße ab Kreuzung Freiheitsstraße stadteinwärts sowie für die sich anschließende Straße Remigiusplatz die Einrichtung einer Tempo-30-Zone zu beschließen.
Die Stadt Viersen beantragt sodann die Anordnung der Tempo-30-Zone bei der Straßenverkehrsbehörde.
Begründung:
Die Süchtelner Straße ist auf dem oben beschriebenen Straßenabschnitt beidseitig überwiegend von Wohnbebauung geprägt. Außerdem sind dort neben der Moschee der Türkisch-Islamischen Union Arztpraxen, einige Geschäfte und auf der Straße Remigiusplatz Gastronomiebetriebe sowie die katholische Kirche St. Remigius angesiedelt. Gegenüber der Kirche befindet sich die Haltestelle „Remigiusplatz“, an der drei Buslinien halten. In unmittelbarer Nähe des Straßenabschnitts befinden sich zudem das Katholische Forum Viersen und die Kindertagesstätte St. Hildegardis.
Der ganze Abschnitt, der an der Remigiuskirche unmittelbar in die Fußgängerzone mündet, ist dementsprechend von morgens bis in den späten Abend hinein in besonderem Maße frequentiert:
Kinder mit ihren Eltern auf dem Weg in die Kindertagesstätte sowie häufig ältere Mitbürger*innen, die die Kirche oder die Moschee besuchen. Dazu ein- und aussteigende Fahrgäste der drei Buslinien, die häufig die Straßenseite wechseln, um in die Fußgängerzone zu gelangen. Weiter ist das Straßenbild geprägt von Radfahrenden und Fußgänger*innen auf dem Weg zu den anliegenden Geschäften und Imbissstuben.
Häufig kommt es durch Fahrzeuge, die anhaltende Busse überholen oder die während des Haltens eines Busses aus den Parktaschen rückwärts auf die Fahrbahn setzen, zu unübersichtlichen Situationen. Für entgegenkommende Radfahrende verbleibt in solchen Fällen kaum Platz auf der Fahrbahn. Nicht zuletzt ist dieser Straßenabschnitt auch Teil des täglichen Schulwegs vieler Schüler*innen des Erasmus-von-Rotterdam Gymnasiums, die aus Süchteln kommend mit dem Fahrrad hier entlangfahren. Diese Dichte an unterschiedlichen, teils besonders schutzbedürftigen Verkehrsteilnehmenden und zudem die gegenüber den Gaststätten und Imbisstuben des Remigiusplatzes angelegten Parktaschen sorgen für einen hohen Querungsbedarf.
Eine Tempo-30-Zone würde hier zu mehr Verkehrssicherheit beitragen. Auch die Anwohner*innen würden von einem geringeren Verkehrslärm und geringerer Luftverschmutzung profitieren. Die Wohnqualität und auch die Aufenthaltsqualität der Gäste der Gastronomiebetriebe, die überwiegend Sitzgelegenheiten auch im Außenbereich anbieten, würde deutlich gewinnen. Eine Temporeduzierung käme damit auch den Gaststättenbetreibenden zugute, weil sie den Straßenabschnitt attraktiver erscheinen lassen und zum Verweilen einladen würde.
Überdies sind die abzweigende Rektoratstraße, die Hofstraße sowie die zur Straße Remigiusplatz hinführende Remigiusstraße bereits mit Tempo 30 ausgewiesen. Die Anordnung einer Tempo-30-Zone auch im beschriebenen Bereich der Süchtelner Straße und des Remigiusplatzes würde die Situation für den motorisierten Verkehr vereinheitlichen und damit vereinfachen. Den übrigen Verkehrsteilnehmenden würde sie ein erhöhtes Sicherheitsgefühl geben: Zusammenhängende temporeduzierte Straßen bewegen Menschen eher dazu, für kurze Strecken das Fahrrad zu nutzen und somit durch den Umstieg vom Auto aufs Fahrrad die Verkehrswende vor Ort voranzubringen. Nutzen wir für das Gelingen der Verkehrswende in Viersen jeden Baustein, um den Umstieg aufs Fahrrad so angenehm wie möglich zu gestalten!
Tempo-30-Zonen tragen maßgeblich zu mehr Verkehrssicherheit und zu einer Verbesserung der Wohn- und Aufenthaltsqualität bei. Wir halten daher an unserem Antrag vom 19. April 2019 fest, auf sämtlichen innerörtlichen Straßen Tempo 30 einzurichten, sofern es die StVO zulässt.