Die Fraktion BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN beantragt, stehende Gewässer im Bereich Hoher Busch und Süchtelner Höhen sowie im Bereich Bockerter Heide in Stand zu setzen, zu pflegen und nachhaltig mit Wasser zu versorgen. Insbesondere in Trockenphasen sollen diese Wasserstellen gegebenenfalls durch zusätzliche Befüllung für die Natur gesichert werden. Dabei soll auch geprüft werden, an welchen Stellen Regenwasser zur Befüllung umgeleitet werden kann.
Außerdem wird die Verwaltung beauftragt zu prüfen, wo Wasserstellen neu angelegt oder historische Wasserstellen neu aktiviert werden können. Die untere Naturschutzbehörde und der ehrenamtliche Naturschutz werden aktiv in die Planungen einbezogen.
Begründung:
In den vergangenen Jahren war auch das niederrheinische Tiefland immer wieder von langanhaltenden, zum Teil extremen Trockenperioden betroffen. Unter dem Eindruck des Klimawandels erwarten Fachleute zukünftig häufiger extreme Hitze und anhaltende Dürre in den Sommermonaten. Darunter leidet neben den Pflanzen auch die Tierwelt. Während Vögel durch ihren großen Aktionsradius in der Regel ausreichend Wasser finden können, gilt dies für die meisten anderen Tiere nicht.
Durch die geologischen Besonderheiten in der Stadt Viersen gibt es kleinräumig extreme Unterschiede. So bieten die Flusstäler von Niers und Nette auch in Trockenphasen meist noch eine ausreichende Wasserversorgung für unsere Fauna. Der Höhenzug, der die Mitte unseres Stadtgebietes durchzieht und das Plateau der Bockerter Heide in Verlängerung dessen, sind aber unter Umständen für viele Wochen sehr trocken und bieten nur unmittelbar nach stärkeren Regenereignissen stehendes Wasser.
Punktuell findet man in allen drei genannten Gebieten aber Stellen, die entweder historisch oder rezent phasenweise Wasser führen. So wurde vor einigen Jahren zusammen mit der Feuerwehr und dem Verschönerungsverein zu Viersen e.V. die Reinigung des Wasserbeckens unterhalb des Bismarckturmes beworben. Weitere, aktuelle temporäre Wasserstellen sind ein Tümpel, der sich durch Oberflächenwasser der ASV-Sportflächen speist oder die erst kürzlich freigestellten Flachskuhlen in der Bockerter Heide. Viele weitere Stellen sind seit vielen Jahren trocken, waren aber in der Vergangenheit phasenweise mit Wasser gefüllt.
Vorhandene Wasserstellen könnten ertüchtigt und ihre Versorgung mit Wasser insbesondere in Trockenphasen gegebenenfalls durch zusätzliche Befüllung gesichert werden. In diesem Zusammenhang sollte geprüft werden, wo man dem Beispiel des ASV Einigkeit Süchteln folgen und geeignetes Regenwasser zur Befüllung umleiten kann, anstatt es in die Kanalisation abzuleiten.
Um unserer Tierwelt ganzjährig ein ausreichend großes Wasserangebot vorzuhalten, sollten potenzielle weitere Wasserstellen ermittelt, erschlossen und versorgt werden. Eine Karte mit ausgewählten Orten ist beigefügt.
Aus unserer Sicht empfiehlt es sich, die untere Naturschutzbehörde sowie den ehrenamtlichen Naturschutz in Viersen in die Planungen einzubeziehen. Dort gibt es ausreichend Wissen um geeignete und sinnvolle Plätze.
Zudem sollte geprüft werden, inwieweit die Umsetzung solcher Maßnahmen unter der Federführung der Verwaltung auch durch Sponsoren oder Patenschaften erfolgen kann.